Zwei Sachen die manchmal für Verwirrung sorgen bei neuen Spielern ist die Priorität und der Effektstapel, das erste ist einfach, wir fangen damit an.
Die Priorität
Wie der Name schon sagt bezeichnet die Priorität einfach den Spieler der etwas machen darf. Es heißt ja dass man Instants, also Spontanzauber oder Fähigkeiten von Artefakten und Kreaturen (aktivierte Fähigkeiten natürlich nur, wenn die Kreatur ihre Einsatzverzögerung verloren hat, aktivierte Fähigkeiten sind die mit dem Tapsymbol) jederzeit einsetzen kann. Das stimmt natürlich, aber das geht eben erst wenn man auch an der Reihe ist.
Gerade in Mulitplayerrunden ist dies wichtig. Bei jeder Aktion des Spielers der gerade seinen Zug spielt kann ein anderer Spieler agieren, genauso beim Phasenwechsel. Also wenn wir zum Beispiel von der ersten Hauptphase in die Kampfphase wechseln. Dann könnte man reagieren, wenn man die Priorität hat. Klingt komplizierter als es ist, ich gebe zwei Beispiele:
1: Spieler A spielt ein ‚Zorn Gottes’ eine weiße Hexerei die sagt ‚Zerstöre alle Kreaturen, sie können nicht regeneriert werden.‘ Jetzt geht es zum Spieler der als nächstes an der Reihe ist, Spieler B, er spielt rote Goblins und dieser Spieler kann nicht reagieren, er gibt seine Priorität an Spieler C ab. Dieser hat ein Counterspell und Countert des ‚Zorn Gottes’. Er gibt die Priorität ab an Spieler D, dieser macht nichts, der Counterspell neutralisiert den Zorn Gottes und fertig.
2: Spieler A will in den Angriff gehen und hat eine Avacyn Angel of Hope auf dem Feld liegen, sie liegt schon 3 Runden, hat keine Einsatzverzögerung mehr, Spieler A beendet seine Hauptphase und möchte in den Angriff gehen um Angreifer zu deklarieren. Spieler B und Spieler C haben da nichts gegen. Spieler D weiß dass er vermutlich das Ziel von Avacyn werden würde, mit seinem Artefakt, dem Icy Manipulator tappt er am Ende der Hauptphase daher Avacyn, sie kann so nicht mehr angreifen. Der Wechsel in die Kampfphase findet statt und wird beendet da Avacyn getappt ist und wie gesagt so nicht angreifen kann.
Kurz Erklärt
Die Priorität hat immer der Spieler der gerade am Zug ist.
Bei jeder Aktion des aktiven Spielers wird die Priorität abgegeben (Ausnahme Sonderaktionen) und der Spielreihenfolge nach an den nächsten Spieler gegeben, dieser kann dann auf die Aktion reagieren.
Der Effektstapel
Es kann in einer Runde immer viel passieren, es ist nie ein gutes Zeichen wenn sich Spieler viel Mana offen lassen. Es gibt Deckstrategien die darauf aufbauen nur im gegnerischen Zug zu spielen. Diese Decks spielen dann meist mit dem Effektstapel.
Aber was ist nun der Effektstapel? Das ist einfach eine Art zu regeln wann etwas passiert.
Der Effektstapel wird immer von oben abgearbeitet, man legt quasi immer eine Aktion drauf und diese passiert dann vor der anderen Aktion. Allerdings, solange der Spruch oder die Fähigkeit nicht neutralisiert werden passieren alle Dinge vom Effektstapel.
Beispiel:
Wir bleiben bei unserer Spielrunde: Spieler B hat Krenko den Mobboss auf dem Feld liegen und 3 weitere Goblins. Er hat die Priorität und seine erste Handlung ist Krenkos Fähigkeit für jeden Goblin im eigenen Spielfeld einen 1/1 Goblintoken zu erzeugen. Spieler C hat Priorität und reagiert mit einem Blitzschlag (3 Schaden auf Krenko) auf diese Aktion. Spieler D reagiert auf den Blitzschlag und spielt ein Gegenzauber aus, um den Blitzschlag zu neutralisieren. Spieler A reagiert dann als nächstes und spielt einen Path to Exile auf Krenko. Spieler B kann nun wieder reagieren, tut es aber nicht, auch die anderen Spieler reagieren nicht weiter und der Effektstapel wird abgearbeitet. Zur Verdeutlichung von oben nach unten:
1. Path to Exile – Ziel Krenko
2. Gegenzauber – Ziel Blitzschlag
3. Blitzschlag – Ziel Krenko
4. Krenkos Fähigkeit, er verdoppelt die Goblins
Als erstes wird der Path to Exil also abgearbeitet: Krenko wird damit ins Exil geschickt und der Beherrscher von Krenko kann sich ein Standartland getappt ins Spiel suchen.
Als zweites neutralisiert der Gegenzauber den Blitzschlag, der Zauber ist also nicht mehr auf dem Stapel und wandert in den Friedhof ohne etwas zu verrichten. Selbst ohne den Gegenzauber hatte er kein Ziel mehr gehabt, da Krenko ja ins Exil geschickt wurde, er wäre also eh dann ‚gefizzelt‘.
Wie erwähnt der dritte Schritt fällt aus, der Zauber wurde neutralisiert und ist im Friedhof.
Schritt Nummer vier, Krenkos Fähigkeit wird jetzt ausgelöst, er ist nicht mehr im Spiel, die Fähigkeit ist aber noch immer auf dem Effektstapel, der Goblinspieler zählt nun also 3 statt vier Goblins und bekommt 3 Goblintoken ins Spiel und das obwohl Krenko im Exil gelandet ist.
Das wirft halt die Frage auf warum Krenko noch seine Fähigkeit aktiviert obwohl er im Exil ist.
Das ist als wenn jemand einen Knopf drückt und weil er den Knopf gedrückt hat schießt jemand auf ihn mit einer Pistole. Der Schuss findet nachdem der Knopf gedrückt wurde statt, diese Tat wird also nicht dadurch verhindert, sie war der Auslöser. Einzig und allein die Fähigkeit Sekundenbruchteil oder auf englisch Split Second, beendet einen Effektstapel und man kann nichts weiteres mehr dazu legen, ansonsten kann man theoretisch den Stapel so groß machen wie man will und immer wieder reagieren, so man denn kann.
Kurz erklärt:
Wichtig ist beim Effektstapel eigentlich immer er wird von oben abgearbeitet. Jede Aktion die durchgeführt wird kommt immer oben auf den Stapel und findet vor der darunterliegenden statt.
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